Vollständig entschlüsselte Zaubertricks

Inhaltsverzeichnisvon Zaubertricks


Zu ernst sollte man dies hier auch nicht nehmen. Ein Artikel aus dervorherigen Version flog bereits heraus und landete in der anderen Abteilung!

David Copperfield geht mit Kopf einerBlondine spazieren

David Copperfield errät eine geometrischeFigur

David Copperfield errät Graffiti imVoraus

Jungfrau wird zum Tiger

David Copperfield läßt riesigeKarte aus einem Zeichenblock steigen und verwandelt sie in eine richtigeZeichnung

David Copperfield mit Harley-Davidsonan zwei Orten zugleich

Jungfrau schwebt auf einem Schwert

Jungfrau ruht auf einer Stange, wirddurchbohrt, und lebt weiter

Glühbirne leuchtet, wird abgeschraubtund ausgekippt

Zauberer schwebt auf Stuhl

Zauberer läßt Zigarettein einem Tuch verschwinden

Die Erscheinungskabine

Der Endlos-Kopf-Dreher

Die schwebende Glühbirne

Verwandlung einer Person in einer anderenmit Hilfe von Kiste und Vorhang

David Copperfield schwebt im Schneidersitzhoch nach oben

Die von vielen Schwertern durchbohrteJungfrau

David Copperfield verbindet drei Kartenmiteinander

David Copperfield läßtdie Freiheitsstatue verschwinden

David Copperfield sieht durcheine Jungfrau hindurch

David Copperfield geht durch diechinesische Mauer

David Copperfield schrumpft

David Copperfield erscheint mit einer Harleyauf der Bühne

Die zersägte Jungfrau

David Copperfield geht mit Kopf einer Blondine spazieren

DC und eine Blondine mit Sonnenbrille und Regenmantel (und klasse Beine)kommen auf die Bühne. Nachdem die Blondine ein wenig getanzt hat,begibt sie sich in eine merkwürdige Einrichtung. Sie kniet sich hin,ihr Oberkörper ist zu sehen, ihre Beine sind hinter dem Regenmantel.Ihr Kopf ragt heraus, der wird dann jedoch in einen Kasten gesteckt, späterwird dieser verschlossen (Kopf nicht mehr zu sehen). Später wird dannder Kasten von DC mit Hilfe einer Metallplatte "abgetrennt".(Klasse-Musik von Peter Gabriel: "Wallflower"). DC nimmt dannden Kasten zu einem Nachbartisch. Dieser sieht aus wie eine umgekippteTiefkühltruhe, d.h. das Ding ist von vorne offen und hohl. Er stelltden Kasten auf, öffnet eine Klappe - der Kopf ist da, bewegt sichsogar synchron zu Bewegungen des Körpers. Er schließt nun denKasten wieder, alles wird umgekehrt gemacht, Blondine hat ihren Kopf zurück.

Bei der Entschlüsselung des Tricks half die Eigenschaft, daßder Autor seine Augen nur schwer von einem Décolleté lösenkann. Die Blondine hat eines, hinter einem durchsichtigen Stoff. Irritierendwar jedoch, daß das ganze Ding irgendwie starr war. Der Busen hatteimmer die gleiche Form, auch beim Atmen. Außerdem: warum sollte eineschöne Jungfrau ihr Gesicht mit einer Sonnenbrille verdecken ? HatDC sie etwa geschlagen ?

Der Trick: zwei Frauen mit blonder Perücke und Sonnenbrille, einMantel von dem der vordere Teil sich lösen kann, eine Busenform. Somitkann Blondine#1 sich rechtzeitig absenken und sich aus dem Mantel lösen.Der Kasten ist eine optische Täuschung, d.h. er ist nicht so tiefwie er aussieht. Wer schon mal ein "Escher"-Bild gesehen hat,kann sich denken, daß so etwas möglich ist. Blondine#2 wartetdarin gut versteckt auf ihren Einsatz. Durch die Musik koordinieren sichbeide.

Sind das vielleicht alles nur Vermutungen ? Eine weitere Bestätigungfand sich bei der Wiederholung der Sendung: Irgendwann war die Kamera weitlinks, d.h. die "umgekippte Tiefkühltruhe" war seitlichzu sehen. Merkwürdig war jedoch, daß die näher gelegeneäußere Kante kleiner war als die weiter weg gelegene innereKante. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, da 1. die innere Kante sowiesokleiner ist als die äußere und 2. ein weiter weg gelegenes Objektgleicher Größe in der Perspektive kleiner wird.

Sollte ich mich dort irren, bleibt noch die Theorie von Axel Culmseevon TVneu:
Blondine#2 ist ein falscher Kopf, der mechanisch lächeln kann. Immerhinbraucht ein Mensch ja nur 2 Muskeln, um zu lächeln.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield errät eine geometrische Figur

DC kommt auf die Bühne mit einer Alu-Backform, einem Zeichenblockund einem Filzstift. Eine Zuschauerin wird auf die Bühne gebeten.Sie bekommt den Stift und den Block. Auf diesen soll sie eine geometrischeFigur zeichnen, während DC sich abwendet. Sie malt ein Dreieck, undzeigt es dem Publikum, während DC abwartend auf die Backform starrt.DC sagt nun, er kann die Figur erraten. Er nimmt ein Tintenfaß undeine Pipette, und tropft etwas "magische" Tinte in die Mitteder Backform. Er bewegt die Form etwas hin und her, es kommt eine Linie,und plötzlich entsteht ein Dreieck !

Wieviel geometrische Figuren gibt es ? Im Grunde nur zwei: Dreieckund Viereck. Die Backform wird von DC als Spiegel verwendet. Die Backformhat sechs Linien (Erhöhungen), welche von außen bis kurz vordie Mitte gehen. Mit Hilfe der Oberflächenspannung der Tinte (siehält sich an den Stellen fest, wo die Erhöhungen beginnen) kanndurch geschicktes Bewegen nun die gewünschte Form erreicht werden.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield errät Graffiti im Voraus

Der Trick, bei dem DC und Claudia Schiffer sich kennengelernt haben:bei der Premiere in Berlin war sie die "Freiwillige" (obwohlsie eine halbe Stunde verspätet kam).

DC führt eine Mauer auf Rollen auf die Bühne. Er erklärt,daß er Graffiti vorausahnen kann. Er zeigt einen Umschlag, welcheran einer Laterne aufgehängt wird. Er läßt sich durch Zuschauerdiverse Namen und Zahlen zurufen, welche er durch eine Zuschauerin aufdie Mauer sprühen läßt. Schließlich läßter die Zuschauerin die Spraydosen zurücklegen (Ordnung muß sein).Er präsentiert den Umschlag der Zuschauerin. Dort ist ein Tuch, aufdem (bis auf eine lustige Abweichung) genau das steht, was auf der Mauerwar.

Es gibt keine Hellseher, und die verschiedenen Zuschauer wurden aufeine mir glaubwürdige Weise ausgewählt. Ein genauer Vergleichder Mauer mit dem Tuch zeigt geringfügige Abweichungen, ein "carboncopy" kommt also nicht in Frage (außerdem ist ja die lustigeAbweichung vorhanden). Die Erklärung: Während die Zuschauerindie Spraydosen aufräumt, gelangt "irgendwie" das Tuch, welchesdurch einen Mitarbeiter erstellt wurde, in den hoch und heilig verschlossenenUmschlag. Dies geschieht zu dem Zeitpunkt, wo DC den Umschlag an die Mauerhält, um den Brieföffner zu greifen, der oben in der Mauer steckt.

Das Tuch wird dann hinter dem Umschlag herausgeholt. Dies geschiehtz.B. mit Hilfe eines Schlitzes, so daß auch eine echte Zuschauerinnichts bemerkt. Auf dem Video ist außerdem zu sehen daß ermit seinem Körper den Vorgang teilweise verdeckt. Das dummy-Tuch bleibtim Umschlag zurück.

Eine unterschiedliche Version dieses Tricks wurde in der Sendung "Up’nSwutsch" gezeigt. Da war es eine Kiste, welche hoch und heilig verschlossenwar. Deshalb mußte auch ein Assistent kommen, der die Kiste öffnete,wobei er hinter der Kiste stand. Auch hier gab es also eine Manipulationsmöglichkeit.

Wieder eine unterschiedliche Version präsentierte DC in der Sendungmit der Freiheitsstatue. Da ging es darum, daß Zuschauer die Nummervon DC’s Hotelschlüssel erraten sollten. Er zeichnete zugerufene Nummernauf einen großen Zeichenblock. Die Übergabe erfolgte zu demZeitpunkt als eine Assistentin ihm den Zeichenblock abnahm, wobei seineund ihre Hände kurzzeitig hinter dem Zeichenblock waren. Das Vertauschender beiden Schlüssel in der Hand gehört zu den Grundlagen derHandfertigkeit "Sleight of hand".

Nicht geklärt ist eine andere Variante von DC, wo das Erahnteauf einer großen Tafel erscheint, die vorher in der Luft hing.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Jungfrau wird zum Tiger

Ein hinten verhüllter Käfig (d.h. vorne offen) und eine massiveTreppe werden hereingerollt. Der Käfig sieht leer aus, eine Jungfraustöckelt die Treppe hoch und krümmt sich hinein. Der Käfigwird verhüllt, wieder enthüllt, und es kommt eine Raubkatze (Tiger,Löwe, Puma, etc.) zum Vorschein.

Verblüffend bei Zaubertricks ist, daß viele sich ähneln.Dieser hier basiert auf einer besonderen Eigenschaft der Farbe schwarz.Diese Farbe reflektiert keine Lichtwellen und verhindert so das Erkennenvon dreidimensionalen Dingen. Der Käfig wird am Anfang zwar als leervorgezeigt, der Zuschauer sieht hinten das schwarze Tuch. Tatsächlichist in der Mitte des Käfigs eine schwarze Klappe, so daß dieschon vorhandene (und ruhiggestellte) Raubkatze verdeckt wird. Der Zuschauerkann nicht erkennen, wie "tief" der Käfig tatsächlichist. Nach dem Verhüllen verschwindet die Dame durch eine Falltürin der Treppe, die Klappe wird heruntergeklappt, die Treppe von einem Helferweggerollt, und die Enthüllung zeigt die besagte Raubkatze. Die Damekann zu einem späterem Zeitpunkt woanders erscheinen.

Es gibt jede Menge Varianten: Eine ist, daß der Käfig leervorgezeigt wird, das Tuch wird zugezogen, weggezogen: Jungfrau ist drin.Der Trick ist daß das Tuch von unten her noch mal in den Käfiggeht. Auf diese Weise wird eine zweite Kammer hinten gebildet.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield läßt riesige Karte aus einemZeichenblock steigen

DC hat einen großen Zeichenblock und bittet eine schöne Zuschauerinauf die Bühne. Er läßt eine Karte durch sie auswählen(die Herz-3), die Karte wird den Zuschauern gezeigt, DC sieht die Kartenicht. Er sagt, er würde die Karte erraten und zeichnen. Nach einemerotischen Zwischenspiel tut er das auch und präsentiert eine Zeichnungmit der Pik-1. Peinlich: Es ging wohl schief. Er ist verlegen. Er malteinige Linien dazu (es entsteht ein Kartenpaket) und sagt: die Pik istdie erste Karte des Pakets, die Karte der Zuschauerin befinde sich in demPaket. Wohlwollender Applaus der Zuschauer. DC hebt eine Hand langsam,und es steigt langsam eine riesige Herz-3 aus dem Stapel. DC reißtdas Blatt ab, und gibt es der Zuschauerin. Es ist deutlich zu sehen, daßdie Herz-3 wirklich auf dem Blatt gemalt ist.

Die Art, wie die Zuschauerin zur Auswahl der Karte gezwungen wird, istunwichtig: Es gibt sooo viele Möglichkeiten dazu (es empfiehlt sichein Blick in die nächste Bibliothek). Mit dem Video stellt man übrigensfest, daß der Kartenblock (mit Pik-1 Bild) der gemalt wird, nichtganz der Gleiche ist wie der, welcher ausgehändigt wird. Der Trickliegt teilweise in der Mechanik des "Kartensteigers" (wie dieMechanik genau funktioniert, weiß ich nicht, ich sehe es als nebensächlichan), hauptsächlich jedoch in der Art, wie DC das Papier abreißt.Er nimmt scheinbar das oberste Blatt, klappt es zurück und reißtes ab. Tatsächlich klappt er zwei Blätter zurück. Das obersteist das mit dem Kartensteiger, das untere enthält das schon vorgemaltePaket mit der richtigen Karte. Beim Zurückklappen wird das untereBlatt zum oberen Blatt - es ist geschafft.

Wer das Ganze nicht glaubt, sollte sich klar machen, daß 1. keinMensch ein Blatt so kompliziert abreißt und 2. in der Sendung "Up’nSwutsch" der gleiche Vorgang mit genau den gleichen Karten erfolgte! Ein Dank an Chan - sie durchschaute das Abreißen.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield mit Harley-Davidson an zwei Orten zugleich

DC erscheint auf der Bühne auf der Bühne mit einer Harley-Davison.Er zieht Motorrad-Kleidung und einen undurchsichtigen Helm an. Er gehthinter einen Vorhang, zieht diesen zurück (Hand die ganze Zeit sichtbar),es erscheint eine Hebebühne. Er tanzt ein wenig herum, fährtdann mit der Maschine auf die Hebebühne. Das Schwermetall wird indie Luft gehoben, es entsteht ein Brand, die Bühne fällt auseinander- keiner da. Statt dessen gehen die Scheinwerfer an eine andere Stelleder Bühne, DC ist da, nimmt den Helm ab.

Der Trick liegt in der Art, wie Vorhang zurückgezogen wird. "Seine"Hand ist nicht seine Hand, sondern die Hand eines Assistenten, der genausobekleidet ist. Diese Hand muß erscheinen noch während DC alsganzes zu sehen ist. Man benötigt natürlich zwei Motorräder...

Für das Verschwinden oben gibt es verschiedene Möglichkeiten:Der Brand blockiert kurzzeitig die Sicht, und das Oberteil der Bühneist schwarz.

Die Theorie von TVneu Redakteur Axel Culmsee ist, daß das Vorderteilder Bühne (Metallgitter mit Mosaikmuster) aus Spezialglas besteht,das schwarz wird wenn Strom durchgeleitet wird. Das Motorrad ist die ganzeZeit auf einem zweiten Boden da. Gegen die "Spezialglas-Erklärung"spricht, daß es Reflexionen geben müßte - gegen das "Dagegen"spricht aber, daß Brillengläser schließlich auch entspiegeltwerden.

In wird der Austausch der Magier gar nicht behandelt, sondern nur das Verschwindendes Schwermetalls. Die dort angebotene Erklärung (für einen älterenTrick von einem anderen Zauberer) ist einfacher, und somit besser. DasMotorrad wird auf einer Schiene nach hinten geleitet, während einVorhang in der Farbe des Hintergrundvorhangs herunterkommt.

DC präsentiert etwas ähnliches (in "Vater und Sohn")in einer früheren show, dort ist deutlich zu sehen, wie ein schwarzerVorhang herunter geht. S&R lassen einen Tiger in einem Käfig vorAugen der Zuschauer verschwinden und an einem anderen Platz wieder erscheinen,die Farbe des Käfigs wird schwarz, der Bühnenhintergrund istjedoch nur "dunkel".

Der Personentausch hinter dem Vorhang sollte jeder mal mit einer Türam Arbeitsplatz probieren, um seine Kollegen zu verwirren.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Jungfrau schwebt auf einem Schwert

Die Bühne wird von einer schönen Jungfrau betreten. Der Magiernimmt ein langes Schwert und steckt es senkrecht irgendwo in den Bodender Bühne. Dann hypnotisiert er die Jungfrau, was man daran erkennt,daß ihre Arme schlapp werden und sie aufhört zu lächelnund zu tanzen. Er hebt sie dann mühelos hoch, so daß sie anfängtzu schweben, nur noch mit dem Ellbogen auf das Schwert gestützt. Späterbeweist der Magier mit einem großen Ring, daß keine Fädenim Spiel sind.

Der Trick wurde schon im 19ten Jahrhundert von Jean-Eugène Robert-Houdin,einem Meister zu seiner Zeit, gezeigt. (Houdin war vorher Uhrmacher undhat u.a. das Taxameter erfunden). Damals betäubte er anscheinend seineigenen Sohn mit Äther, was so arrangiert wurde, daß dies auchdas Publikum riechen konnte. Natürlich gab es Proteste wegen Kindesmißhandlung.Tatsächlich wird niemand betäubt oder hypnotisiert, außerden Zuschauen (vor Bewunderung).

Die Technik ist seit damals dieselbe, nur daß die schöneJungfrau weniger an hat als Houdin’s Sohn. Er trug ein bauschiges Kostüm;sie trägt z.B. eine Art Bikini mit schwarzem losem Rückenteil,welches den gesamten Rücken bedeckt ("vorne Bikini, hinten Einteiler");in einem anderem Fall trug sie ein "Fetzen-Kostüm". Unterdem Kostüm ist eine stabile Konstruktion eingearbeitet, welche einfachauf das Schwert gesteckt wird, und zwei Positionen bietet (niedrig oderhoch schweben). Schweben findet (wie immer) nur in den Köpfen desZuschauer statt. Die Jungfrau muß kräftig genug sein, um währendder paar Minuten oben ihre Beine und ihren Körper ruhig und geradezu lassen. Um die Jungfrau aus der Konstruktion wieder zu lösen, mußder Magier sie am Ende sogar etwas heben, um das "Einrasten"rückgängig zu machen. Diesmal ist es übrigens nicht dieZeitlupe, sondern die Zeitraffer-Funktion des VCR’s, welche beweist, daßdie Erklärung nicht aus den Fingern gesaugt wurde: Man erkennt dannnämlich, daß sich das Schwert unter dem Gewicht etwas biegt,nachdem der Zauberer die Jungfrau vorsichtig losläßt.

Der Trick ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß, da es schonseit Jahrzehnten das "Freischweben" gibt, wobei keine dem Zuschauersichtbaren Verbindungen zwischen Jungfrau und Erde bestehen. (Man arbeitetmit Fäden oder Hebebühnen in der gleichen Farbe wie der Bühnenhintergrund,der obligatorische Ring ist entweder getürkt oder die Hebebühneist ein langes ‘S’). Siehe dazu weiter unten.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Jungfrau ruht auf einer Stange, wird durchbohrt, und lebtweiter

Eine makabre (lechz !) Weiterentwicklung von "Jungfrau schwebtauf einem Schwert": Diesmal schwebt sie nicht mit dem Ellbogen aufder Stange, sondern mit der Mitte des Rückens. Sie wird vom Zaubererlangsam gedreht, später losgelassen - plötzlich wird sie durchbohrt,und sinkt so tief, daß oben ein Teil hervorkommt. Sie ist leblos.Doch der Zauberer weckt sie wieder, sie steigt wieder auf, wird heruntergeholt,alles ist wieder gut.

Die zu durchbohrende Jungfrau trägt ein Stahlkorsett. Das Schwertwird hinten eingerastet. Die Mechanik ist schwarz und somit unter dem Anzugnicht zu erkennen. Das Schwert senkt sich selbst ab bzw. schrumpft wieeine Antenne. Oben klappt die Jungfrau ein kleines Teil heraus, das vorherin der Kleidung verborgen war. Durch gutes Timing (Signale durch die Musik)erfolgt alles synchron, damit die dem Zuschauer sichtbare Länge immergleich bleibt. Die Musik dient auch dazu, das Motorengeräusch zu verdecken.

Das Ganze setzt jedoch voraus, daß die Zauberer richtig proben.In der Sendung "Up’n Swutsch" konnte man deutlich sehen, daßder obere Teil schrägt rausgeklappt wurde, und die gesamte Längevariierte. David Copperfield zeigte den Trick übrigens in seiner 1987erSendung - seine Vorführung war, wie zu erwarten, besser !

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Glühbirne leuchtet, wird abgeschraubt und ausgekippt

Gesehen bei "Up’n Swutsch" als Teil einer Kombination: Zaubererkippt Milch in Zeitungsrolle, Milch ist jedoch nirgendwo (wird z.B. mitSchlauch gemacht). Später schaltet er eine Tischleuchte mit einergroßen Birne ein, aus, schraubt die Birne ab, und kippt sie aus.

Erklärung: die richtige Glühbirne ist weiter oben in der Leuchte.Sie leuchtet in die Flüssigkeit hinein. Ist eigentlich kein Trick,nur ein Gag.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Zauberer schwebt auf Stuhl

Gesehen bei "Up’n Swutsch". Der Zauberer setzt sich im Schneidersitzauf einen Stuhl mit gerader Lehne, und steigt etwa 20cm auf. Auf Befehlsenkt er sich wieder.

Erklärung: Ein Teil der Lehne oder des Stuhls funktioniert alsHebevorrichtung. Nicht besonders aufregend.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Zauberer läßt Zigarette in einem Tuch verschwinden

Ein Assistent kommt rauchend auf die Bühne und verärgert denZauberer. Dieser nimmt ein leicht durchsichtiges Tuch, zeigt es vor, tutes dann auf die Hand, und gräbt zwischen Daumen und Zeigefinger eineMulde. Er nimmt die Zigarette, tut sie in die Mulde, nimmt die Hand wiederweg, und zeigt das Tuch leer vor.

Es gilt herauszufinden, wo die Zigarette geblieben ist ! Zuerst vermuteteich, die Zigarette sei zwischen den Fingern oder hinter der Hand versteckt,doch es kam etwas anders. Dank Videorecorder konnte man nämlich sehen,daß der eine Daumen des Zauberer verdächtig lang und dick ist.Es gibt im Fachhandel sogenannte "Daumenspitzen" zu kaufen, aufWunsch mit Metallverkleidung innen. Der Zauberer muß also nur dieDaumenspitze beim Graben der Mulde abnehmen, später die Zigarettesorgfältig ausdrücken, den Daumen wieder anziehen, und seineHand möglichst nicht zu deutlich zeigen.

Bestätigung durch:

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Die Erscheinungskabine

Eine Kabine wird auf die Bühne gerollt, leer gezeigt, verhüllt,enthüllt: eine Person erscheint.

Um diesen Trick zu erklären, hatte ich einfach Glück. Im BerlinerPanoptikum (eine light-Version von Madame Tussaud’s) war eine Ausstellung"Drei Jahrtausende Zauberei" oder so ähnlich. Es stand auchso eine Kabine dort, mit der Erklärung (aus Sicht des Zuschauers).Die Kabine war geöffnet, davor war jedoch ein Seil mit der AufschriftHIGH VOLTAGE. Davon ließ ich mich jedoch nicht abschrecken. Zunächstwaren nur zwei in 90º gewinkelte, engmaschige Gitter zu sehen: Esstellte sich jedoch heraus, daß hinter den Gittern Spiegel waren.Die Gitter waren nur für die Ausstellung gedacht. Man muß sichdas als ein V vorstellen, dessen Spitze zum Zuschauer zeigt. Die beidenSpiegel sorgen dafür, daß die inneren Seitenwände (welchemit einem unscharfen Muster verkleidet waren) reflektiert wurden. So siehtder Kasten leer aus.

Danach bin ich trotz Verbot hinter den Kasten gegangen. Die Spiegelwaren auch nur "falsch", d.h. die versteckte Person konnte allessehen, was vorging. Einer der Spiegel war außerdem eine Tür.

David Copperfield hat selbst eine viel bessere Version. Eine von allenSeiten offene Fahrstuhlkabine kommt bei klasse Musik langsam runter, wirdvon innen verhüllt (mit ‘ner Art Reispapier), und der Meister erscheint.Laut war der Meister vorher in dem "dicken" Boden der Kabine.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Der Endlos-Kopf-Dreher

Die Assistentin wird in eine Art Schrank geleitet. Ihre Beine sind untendie ganze Zeit zu sehen, der Kopf ragt oben heraus. Dieser Kopf wird nunin einen Kasten gesteckt, so daß nur das Gesicht zu sehen ist. DerZauberer dreht den Kasten etwas links, etwas rechts - plötzlich drehter ihn um 360º ! (Assistentin lächelt) Anschließend drehter den Kasten noch viel mehr. Der Schrank wird geöffnet, anstatt desKörpers ist eine frei stehende völlig verdrehte Säule ausStoff zu sehen, aus der gerade noch die Hände herauskommen. Nachdemsich die Lacher gelegt haben, erfolgt der ganze Vorgang umgekehrt.

Wer "Die Erscheinungskabine" gelesen hat, versteht leichtauch dieses: Wieder Spiegel in V-Form, das Knäuel muß von derAssistentin eingespannt werden. Das Ganze wird dadurch bewiesen, daßman manchmal sieht, daß einige Finger sich spiegeln, falls der Kameramanndas Knäuel genauer filmt. Der Kopfdreher ist leicht zu verstehen:Die Assistentin muß den Kopf um ca. 180 Grad zurückdrehen, währenddie Öffnung hinten ist. Der Trick kann natürlich nicht im Zirkusausgeführt werden.

In einer Variante ist auch hinten eine Öffnung, so daß mandie Haare der Assistentin sieht. Wenn man sich vorher die Haare der Damegenau anschaut, sieht man leicht, daß es eine Perücke ist, welcheauf einem Teil ist, welches den Kasten eben doch hinten schließt.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Die schwebende Glühbirne

Gesehen in der Sendung "Thomas Gottschalk präsentiert Spitzenmagier",von Walt Disney. Gezeigt wurde u.a. ein gewisser Harry Blackstone junior.Er nahm eine Glühbirne, welche auch nach dem Abschrauben weiter leuchtete.(Das ist kein Trick, sondern mit Hilfe einer Spezialbirne und einer Batteriezu machen). Es ließ die Glühbirne auf der Bühne, sogarweit im Zuschauerraum schweben. Um zu beweisen, daß keine Fädenim Spiel waren, ließ er einen Ring schnell um die Glühbirnekreisen. Er bot einer Zuschauerin auch an, die Birne in die Hand zu nehmen;als diese es tun wollte, erschreckte er sie (ksssssss!).

Das war so unglaublich, da half nur noch das Standbild. Was das jedochzeigte, war sehr unerfreulich: der Ring kreiste die ganze Zeit HINTER derGlühbirne. In Echtzeit war dies deshalb schwer zu bemerken, weil dieBirne etwas durchsichtig war und weil die Drehungen recht schnell waren.Ich fand es besonders übel, die Zuschauerin zu erschrecken.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Verwandlung einer Person in eine andere

Eine Kiste wird auf die Bühne gebracht. Sie wird geöffnet,ein Sack wird gezeigt und die Assistentin geht hinein. Mit einem Seil wirdder Sack verschlossen. Die Kiste wird mit einem Vorhängeschloßverschlossen und zusätzlich mit einer langen Kette noch oben zusätzlichverschlossen. Der Zauberer nimmt ein langes Tuch (Röhre), welchesrundherum um die Kiste gelegt wird. Er steigt auf die Kiste, hebt das Tuchmehrmals - plötzlich ist statt seiner die Assistentin zu sehen. Siesteigt heraus, nimmt das Tuch weg, öffnet die Kiste, den Sack, undder Zauberer steigt heraus, ev. sogar in anderer Kleidung.

Ein typischer Zirkustrick, weil er fast eine 360° Sicht ermöglicht.Alles liegt im Talent der beiden Darsteller. Da die Kiste und der Sacknicht genau gezeigt werden (der Sack wird nicht mal vollständig entnommen),kann man davon ausgehen, daß sich oben oder hinten an der Kiste sicheine Klappe befindet, und der Sack (natürlich schwarz) unten offenoder nur grob zugenäht ist, so daß der Zauberer ihn nur nochüber den Kopf streifen muß. Es kommt also alleine auf gute Koordinationzwischen Zauberer und Assistentin an. Besonders wichtig ist der Austauschder Hände. Eine Möglichkeit dazu ist es, von vornherein falscheHände zu verwenden - sie können dann die ganze Zeit gesehen werden.

Der Name des Tricks ist "Metamorphose".
Bestätigung und

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield schwebt im Schneidersitz hoch nach oben

Auf die Bühne wird ein Sockel mit einem Sitz und drei Säulengerollt. DC setzt sich im Schneidersitz. Während Klasse-Musik (Sting:"Straight to my heart") ertönt, steigt er langsam auf. DerSitz wird fortgetragen, später die erste, dann die zweite Säule(nur die dritte bleibt). Eine der Säulen wird unter DC gewedelt. ZweiHelfer kommen mit einem riesigen Tuch, und lassen es über DC gleiten,um zu beweisen, daß keine Fäden im Spiel sind. DC holt mit derentgegengesetzten Hand etwas von der Säule, was er am Ende des Trickseiner Assistentin gibt.

Der Trick liegt in der dritten Säule und der Kleidung. Er trägteine Art Kimono (weiß) und eine schwarze Hose, wo hinten ein schwarzesTeil herunterhängt. Über die gesamte Länge der Ärmelhängt auch etwas Schwarzes herunter (ca. 5 cm). Das sieht modischaus, ist es aber nicht: Es soll nur die Konstruktion verbergen, auf derDC sitzt. Die Hebevorrichtung ist im Sockel, in der Säule und im Ärmel.Deshalb ist DC die ganze Zeit mit der Säule fest verbunden. Ein Wunderwerkamerikanischer Ingenieurskunst.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Die von vielen Schwertern durchbohrte Jungfrau

Eine Jungfrau steigt in eine Kiste. Diese Kiste wird von etlichen Schwerterndurchbohrt. Später steigt die Jungfrau wieder heil heraus. Manchmalwird zwischendurch die Kiste auch als leer vorgeführt.

Bis auf das "Leer-Zeigen" (siehe dazu unter "Die Erscheinungskabine")vermutet im Grunde jeder, wie der Trick geht: Die Schwerter seien teilweisenicht echt (sie schrumpfen teleskopartig), auf der anderen Seite wird zumrichtigen Zeitpunkt die Spitze herausgesteckt. Eine andere Vermutung, istdaß die Schwerter doch echt seien, aber die Jungfrau sei flexibelgenug und habe gerade eben genug Platz.

Vermutung#1 wird in [4] etwas erläutert. In der dortigen Erklärungbestehen die meisten Schwerter aus drei Teilen: Griff, Mittelteil und Spitze.

Vermutung#2 habe ich im ZDF am 14.5.1994 gesehen: eine Variante desTricks wurde von den Teamjungfrauen "Sky & Ty" vorgeführt(Erstsendung vermutlich Anfang der 80er Jahre). In der Variante wurde amEnde der Kasten geöffnet, und man konnte sehen, wie die Jungfrau unangenehmgekrümmt zwischen der Schwertern war.

Folgende Erkenntnisse kamen noch dazu:

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield verbindet drei Karten miteinander

(Danke an D.L. für die ursprüngliche Erklärung).

DC (damals mit mindestens doppelt so viel Haaren wie heute) kommt mitdrei Karten auf die Bühne. Er faltet die Karten in zwei, und reißtan der Faltstelle ein riesiges Loch. Die Karten werden wieder auseinandergefaltet,und er nimmt in die eine Hand zwei Karten, in die andere Hand eine. DieMusik setzt ein, DC macht eine geschickte Bewegung und: Eine Karte hängtin dem Loch der beiden anderen. Er zeigt, daß er sie auch trennenkann (durch Darauf-pusten), dann hebt er die Karte mit den beiden wiederauf, sie hängt wieder darin. Dann trennt er die Trägerkartenan einer Stelle, um die dritte Karte zu entnehmen. Schließlich gibter alle Karten an die Zuschauer: Es gibt keinen Riß, alle drei Kartensind gleich heil, mit dem Loch in der Mitte.

Für D.L. war es verdächtig, daß die Karten am Ende heilwaren. Für mich war es verdächtig, daß er drei Karten fürein Trick brauchte, der doch auch beeindruckend mit zwei wäre ! D.L.’sErklärung ist daß die Trägerkarten (von denen die Zuschauernur die Rückseite sehen) in Wirklichkeit zwei gefaltete Karten sind,die wiederum übereinander gelegt werden, und somit natürlichNIEMALS verbunden sind. Somit kann man beliebig oft den Anschein erwecken,daß etwas darin wäre, und es auch wieder herausnehmen. Zeitweisehält DC die Karten (scheinbar) ungefaltet. Dabei benutzt er jedochfast die ganze Zeit beide Hände, damit beide "Verbundstellen",die ja keine sind, nicht sichtbar sind. Nur für das Aufheben der Kartemit den beiden nimmt er eine Hand weg, bewegt die Karten dann jedoch fürdie Kamera zu schnell.

Es war trotzdem noch schwer nachzuvollziehen, wie er das tat. Hier halfein genaues Betrachten der Anfangssequenz, d.h. wo er erstmals die Kartenineinander bekommt. Er hält mit der (aus Sicht des Zuschauers) linkenHand ein Kreuz und ein Herz, mit der rechten Hand ein Karo. Etwas späterkann man die Farbe der einzelnen Karte sehen: es ist die schwarze ! (Ratan Magier: den Trick mit drei Karten derselben Farbe vorführen).

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield läßt die Freiheitsstatueverschwinden

Die folgende e-mail bekam ich von D.L. (meine Anmerkungen in [eckigenKlammern]):

In unserer Wirtschaftszeitung CASH haben sie in diesen Woche einen Artikelüber David Copperfield und den Trick mit der Freiheitsstatue gebracht.Ich habe ihn nachfolgend angehängt. Mögliche Fehler sind aufden Scanner zurückzufühen. <g>

Aus CASH Nr. 40 vom 7. Oktober 1994, S. 97; Die schönen Seiten

Der Dreh mit Miss Liberty
David Copperfield - entzaubert von hartnäckig recherchierendenEnthüllungskünstlern "Are you ready for the magic?"Mit dieser Frage pflegt High-Tech-Magier David Copperfield das Publikumauf seine Show einzustimmen. Weg mit der Magie, her mit den Fakten, diefür Desillusionierung sorgen! CASH enthüllt den Dreh mit derFreiheitsstatue und die Bücher, die sich nicht wegzaubern lassen.

Andreas Güntert
Vielleicht ist’s am vernünftigsten, "es" gar nicht genauwissen zu wollen. Sich einfach einlullen lassen von des Meisters Begleitmusik(wahlweise Schmusegeigen oder Weichspülrock). Sich einfühlenins mystische Ambiente (meist streicht im Halbdunkel seiner großenFernseh-Specials sanfter Wind über die dunkle Tolle). Anmutig-frösteligmitgehen bei Glutauges abgehobener Dramaturgie (was seine Assistentinnenauch tun) und nicht nach dem Wie (und dem Wieviel an Licht, Effekt undTechnik) fragen: So holen sich Fans ein Optimum aus den Mega-Illusionendes David Copperfield. Denn wer nach dem Wie fragt kann Antworten bekommen,die die ganze magische Staffage des Illusionisten und Großverdienersin sich zusammensacken lassen, bis nur noch ein paar Motoren, Lichtmaschinen,Spiegel und einige Brocken Trockeneis übrigbleiben. Einer, der danachgefragt hat, ist der US-Autor William Poundstone der in seinen Büchern"Big Secrets" - ,"Bigger Secrets" - und "Biggest Secrets" - vergleichsweise profanen Dingen wie der Coca-Cola-Formel und der Kartenzinkereiauf die Spur zu kommen trachtete. Und natürlich setzte er seinen ganzenEhrgeiz daran, auch dem Magier Copperfield auf die Schliche zu kommen.

Keiner ging durch die Mauer des Schweigens
Keiner seiner 100 Mitarbeiter, so heißt es, kenne mehr als einBruchstück einer einzelnen Nummer; zusätzlich zur Aufstückelungdes ganzen Geheimnisses in Kleinstzellen muß sich Copperfields Teammit Schweigeverträgen binden. Unverhältnismäßig erscheintdas nur auf den ersten Blick, denn in die Entwicklung der aktuellen Flugnummersollen der Maestro und seine Crew immerhin sieben Jahre und nicht wenigerals 700’000 Dollar gesteckt haben. Mit mühsamer Recherche und nichtimmer einwandfreier Zusammenarbeit mit engen Vertrauten des Zaubermeisterskonnte Poundstone schließlich die Stücke zusammensetzen, dieden Trick mit dem Verschwinden der 225 Tonnen schweren Freiheitsstatue1983 ausmachten.

Der Turmbogen
So wirkte der Zauber: Die Zuschauer auf Liberty Island sahen die Freiheitsstatuenur durch einen 30 Meter hohen Turmbogen, den Copperfields Techniker eigensfür den Anlaß errichtet hatten.

Auch den 50 Millionen Fernsehzuschauern wurde die Sicht auf MißLiberty lediglich durch den Bogen gewährt. Dann schlossen sich riesige,rote Samtvorhänge [falsch, es ist ein blauer Vorhang], die Statuewurde für Kameras und Zuschauer unsichtbar, der «Zauber»konnte beginnen. Die Drehplattform: Der Torbogen, die Zuschauerplätzeund die Kameras waren auf einer - unsichtbaren - motorbetriebenen und computergesteuertenDrehplattform installiert. Kaum hatten sich die Vorhänge geschlossen,bewegte sich die Drehbühne sachte und unmerklich nach rechts. [lautist hier ist ein längerer Werbeblock - auf dem Video ist jedoch keinSchnitt zu diesem Zeitpunkt !] Als sich der Vorhang wieder öffnete[nach 20 Sekunden], blickten die Zuschauer ins Leere, die Statue war nununbeleuchtet und vom linken Bogenturm verdeckt. Das Licht: Nach der Öffnungder Vorhänge wurde der Torbogen von Scheinwerfern so hell erleuchtet,daß das geblendete Publikum nicht einmal den Umriß der Statuesehen konnte. Der Lichterkranz der die Statue zuvor hell erleuchtet hatte,war als Duplikat 30 Meter entfernt nachgebaut worden und leuchtete insNiemandsland; die ursprüngliche Beleuchtung von Miß Libertywar in der Zwischenzeit gelöscht worden. Selbst mit den stärkstenBlitzlichtern war die Freiheitsstatue nicht mehr aufs Bild zu bringen [weilBlitzlichter in der Ferne nichts nützen]. Sie stand nun in völligemDunkel, und zahlreiche Models bewirkten mit ihr beleuchtete Statue im Hintergrundreicht dies nicht aus. Dem Hersteller der Sofortbildkameras und Sponsorder Show, KODAK, hat dies nicht geholfen - Polaroid gewann das Gerichtsverfahrenwegen Patentverletzung].

[Nachzulesen in - - D.L.’s e-mail war Anstoß, - ,- und - zu kaufen !]

Im November droht die nächste Desillusionierung
Die verschwundene Freiheitsstatue - ein einfacher Trick mit Drehbühne,Licht und Torbogen! Die allfällige Enttäuschung eingefleischterFans dürfte ein Pappenstiel sein gegen die Bestürzung, die MeistermagierCopperfield kürzlich beim Bekanntwerden eines neuen Enthüllungswerkesverspürte. Mochte er Poundstones Aufsatz noch als bittere Pille schlucken,so bemühen sich seine Anwälte in den USA derzeit, das Buch einesintimen Kenners der Illusionsszene zu verhindem. Herbert L. Becker heißtder Mann, der David Copperfield, Houdini, Siegfried & Roy und weitereIllusionisten endgültig entzaubern will. Mit seiner Kolumne "It’smagic" war Becker im ganzen nordamerikanischen Blätterwald vertreten,jetzt sollen dem verblüfften Publikum mit dem Buch "Allthe secrets of magic revealed" (Alle Geheimnisse der Magie gelüftet,Verlag Lifetime Books) die Augen geöffnet werden. Copperfield behauptet,daß sich Becker nach Besuchen und Gesprächen nicht an die schriftlichvereinbarte Geheimhaltung gehalten habe. Becker hingegen will von Copperfieldgar keine Tricks erfahren, sondern sie selbst herausgefunden haben. Nachdemein Gericht in Los Angeles einen einstweiligen Rückhaltungsauftragseitens Copperfield aufgehoben hat, ist der Verlag zu versichtlich: MitteNovember soll das Werk erscheinen. 300’000 Vorbestellungen liegen bereitsvor, und der Verlag frohlockt nicht zu Unrecht: "Copperfield kannwohl ein Flugzeug zum Verschwinden bringen, aber ein Buch kann er nichtwegzaubern!"

[Stand April 1995: das Buch ist nun erschienen. Nachdem Copperfielddem Verlag zusätzlich mit einer $5,000,000 Klage gedroht hatte, gabder Verlag nach: drei DC- Tricks wurden durch vier Kinderzauberkastentricksersetzt, zusammen mit einer Selbstdarstellung von DC aus seiner Pressemappe.Der Autor ist sauer, er sagt, daß sein Verlag ihn betrogen hätte.Kritiker (magier) meinen daß das Buch sehr dünn für seinenPreis sei, und zum Teil inkorrekt sei. Ich selbst habe das Buch nicht gekauft.Daten siehe ]

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield sieht durch eine Jungfrau hindurch

Gesehen in der Sendung aus China. DC nennt seinen Trick "seeingthru a woman". Er bittet eine Jungfrau auf die Bühne, welcheganz in rot gekleidet ist - ihr Kleid setzt sich sogar in eine Art Mützefort. Die Jungfrau steigt in eine Art Kabine ein. Diese besteht aus zweiTeilen: für den Körper ein großer, breiter Zylinder (rundeTür vorne abnehmbar - runde Tür hinten klappbar nach unten);für den Kopf ein Kubus. Die Knie bleiben die ganze Zeit sichtbar,werden jedoch in zwei große Klemmen befestigt. Zu diesem Zeitpunktsind Kopf und Körper noch sichtbar, die runde Tür hinten istdran, die runde Tür vorne wird nun darangesetzt. Beide Türensind etwas lichtdurchlässig, ähnlich wie Reispapier. Die rundeTür hinten hat ein Loch. DC hypnotisiert die Jungfrau mit einer Handbewegung,und der Kopfteil wird geschlossen.

Hinten wird durch das Loch eine Glühbirne eingeführt. Diesewird kurz eingeschaltet, der Umriß des Körpers erscheint. Siewird wieder ausgeschaltet, etwas später wieder eingeschaltet - innenist nichts mehr. DC öffnet den Kopfteil (Kopf nun sichtbar), nimmtam Körperteil die Klappe vorne ab, senkt die Klappe hinten, und öffnetsogar noch Klappen an beiden Seiten. DC faßt auch kurz hinein, gehthinten herum, die Kamera zoomt hindurch.

Die Klappe hinten wird durch DC und ein Helfer wieder zugeklappt,DC entnimmt die Glühbirne. Alle anderen Klappen werden ebenfalls geschlossenbzw. eingesetzt. Nach einer Pause wird vorne geöffnet, die Jungfrauist vollständig da, und muß nur noch erweckt werden.

Der Trick war eigentlich auf der "find’ste nie heraus" Liste.Hier half ein Bericht in [6] über ein Trick "The girl withouta middle". DC’s Trick ist eine Weiterentwicklung: die Beine der Jungfrausind nämlich die ganze Zeit sichtbar. Beiden Tricks gemeinsam istder falsche Kopf (der nicht zu genau gezeigt wird), und daß die Jungfrausich zwischendurch versteckt. In diesem Trick hält sich die Jungfrau"verzweifelt" unter der hinteren Klappe. Deshalb ist es auchbesser, wenn DC und ein Helfer das Wiederaufrichten der Klappe durchführen.Am oberen Teil der Knieklemmen wird etwas schwarzes befestigt - somit kannder Zuschauer nicht sehen, daß sie nur bis ca. zur Hälfte gefülltsind, und danach die Beine der Jungfrau nach hinten weiter gehen. Die Seitenklappenhaben nicht nur den Zweck, zu zeigen daß wirklich nichts da ist -sie dienen auch als Schutz für das, was unter der hinteren Klappeist. Sie ermöglichen einen größeren Winkel.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield geht durch die chinesische Mauer

DC erklärt, er würde die chinesische Mauer durchschreiten.Helfer führen ein Gerüst mit einer Treppe vor die Mauer. DiesesGerüst läßt sich von allen Seiten mit weißem Tuchverschließen, von hinten strahlt ein Scheinwerfer drauf. Zuschauerstehen oben auf der Mauer. Über eine Satellitenschüssel (!) wirdsogar sein Herzschlag empfangen und auf einem Monitor angezeigt.

Nachdem das Gerüst vorbereitet wurde, geht DC hinein; er ist alsSilhouette zu sehen. Er reicht noch sein Handtuch an einen heraus. DieTreppe von zwei Helfern weggerollt. Nun sieht man wie die Silhouette vonDC in die Mauer hinein gleitet. Nachdem dies erfolgt ist, reißendie Helfer die weißen Laken weg, und schaffen das Gerüst beiseite.Die Mauer sieht unbeschädigt aus.

Nun bereiten Helfer das Gerüst auf der anderen Seite vor. Zunächstwird ein weißes Tuch von zwei Helfern an die Mauer gehalten, mansieht wie zwei Hände versuchen herauszukommen, doch ohne Erfolg. DieHerztöne sind nun nicht mehr zu hören. War es zu früh, hatDC versagt ? Die Helfer bereiten das Gerüst nun so vor wie vorher,die Herztöne setzen auch wieder ein. Nachdem die weißen Lakengespannt sind, sieht man wie DC’s Silhouette aus dem Mauer kommt, schließlichreißt DC das Tuch herunter.

Grundlage des Tricks ist daß DC nur über die Mauer geht.Er tut dies entweder in dem Gerüst, oder in der Treppe. Dies ist daranzu erkennen, daß beide Teile weg geschafft werden. Zwar sieht derTV-Zuschauer nicht, wie sie über die Mauer geschafft werden, aberwarum würde man sonst nach dem Eintritt in die Mauer ein offensichtlichleeren Gerüst wegschaffen ?

Gerüst oder Treppe ? Für das Gerüst spricht daßviele Zaubertricks auf "dicke Böden" (Böden mit Aufsatz,sieht aus wie "konstruktionsbedingt") basieren, für dieTreppe spricht daß ich einen Tip von einem "unethischen"Nachwuchszauberer bekommen habe. Wenn die Treppe weggerollt wird, ist zuerkennen, daß sie hinten breiter als vorne ist. Da es keine Wendeltreppeist, macht dies kein Sinn. Auffallend ist außerdem, daß dieHelfer bewußt niemals auf den Platz treten, der auf dem Gerüstüber der Treppe ist (d.h. der Punkt, wo die Treppe unter dem Gerüstendet. Dort ist also ein verdecktes Loch. Bemerkenswert ist auch, daßdie Treppe wackelt kurz bevor der letzte Helfer am Ende das Gerüstverläßt, als die Laken gespannt sind (zu dem Zeitpunkt ist jedochkeiner auf der Treppe !).

Das Erscheinen des Umrisses von DC’s Händen geschieht durch dieHelfer selbst: es sind deren Hände die dort "arbeiten".

Zur Silhouette von DC beim Eintritt in die Mauer bin ich unsicher. Nachder oben erläuterten Theorie ist er ja zu diesem Zeitpunkt schon inder Treppe. Denkbar ist hier ein Film, d.h. der Scheinwerfer ist in Wirklichkeitein Projektor. Die Silhouette beim Austritt ist wohl ehr DC selbst, dersich im "toten Winkel" des Scheinwerfers befindet, und dann langsamin den Kegel des Scheinwerfers hält.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield schrumpft

DC läßt einen Tisch auf die Bühne rollen, auf dem einKasten ruht (hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kasten der "zersägtenJungfrau"). Er legt sich hinein, Kopf, Arme und Beine sind zu sehen.Mit den Armen schrumpft er den Kasten, so daß schließlich dieFüße direkt an dem Kopf sind.

Die Erklärung kommt von Axel Culmsee von TVneu, konnte jedoch vonmir nachvollzogen werden.

Beim Hineinlegen in den Kasten werden falsche Füße und einfalscher Kopf (!) eingesetzt. Ermöglicht wird dies dadurch, daßweder Füße noch Kopf beim Einlegen ständig zu sehen ist.Die falsche Füße machen immer nur die gleichen Bewegungen; derfalsche Kopf bewegt sich zwar, der Gesichtsausdruck jedoch nicht. DC befindetsich in dem "dicken" Boden (der sieht aus als wäre nur er"konstruktionsbedingt" so dick - er ist aber hohl).

Bei der Vorführung sind zwei Synchronisationsfehler. Beim Hineinlegenist der Kopf etwas früher unten, als man es erwarten würde; beimHerauskommen ist der Kopf etwas früher oben, als man es erwarten würde.

Bei S&R wird das gleiche Prinzip verwendet, d.h. dort ist der Kopfauch kurzzeitig nicht zu sehen. Eine Verbesserung haben S&R jedoch:der Kopf öffnet und schließt den Mund wiederholt.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

David Copperfield erscheint mit einer Harley auf der Bühne

Einige Helfer rollen einen riesigen Kasten auf die Bühne. Die Wändedes Kasten sind lichtdurchlässig (Reispapier). Der Kasten wird aufgeklappt,er ist leer. Er wird auch von innen und von hinten beleuchtet - nichtsdrin. Nun wird der Kasten geschlossen; eine Silhouette erscheint, der Kastenwird geöffnet, DC ist auf einer Harley zu sehen, mit lauter künstlichemNebel.

Die Erklärung kommt von R.R.. Für ihn war verdächtig,daß vier Helfer notwendig waren, um den Kasten auf die Bühnezu bringen. Dies bestätigte, was ohnehin zu vermuten war: DC ist schonvorher in dem Kasten, aber durch fehlende Beleuchtung nicht zu erkennen.Aber wo ist DC während der Kasten zur Inspektion geöffnet wird? Er ist hinter der hinteren Wand ! Warum merken die Zuschauer nicht, daßhinten die Wand geöffnet wird ? Auch dazu hat R.R. einen Tip: weildie Wand nicht "aufgeklappt" wird, sondern ein Rollo verwendetwird. Nachdem DC erschienen ist, kann man auf dem Boden etwas sehen, daßwie ein Schienensystem aussieht.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks

Die zersägte Jungfrau

Jeder hat diesen Trick schon mal gesehen. Die Jungfrau legt sich ineinen dünnen Doppelkasten, der in Hüfthöhe auf Rollen steht.Zwischen die beiden Teile werden zwei Metallplatten gesteckt, die beidenKästen werden abgetrennt, herumgerollt, manchmal werden auch seitlicheKlappen geöffnet, um zu zeigen daß alles mit rechten Dingengeht.

Meine vermutete Erklärung war folgende: Man braucht zwei Frauen.Die am Fußende steckt ihre Füße raus beim Umdrehen derAnlage (wenn die Füße nicht sichtbar sind), noch vor der Trennung.Die am Kopfende krümmt sich entsprechend zusammen. Alternativ dazukann man auch zwei falsche Füße verwenden. (Diese sollten sichaber wenigstens getrennt bewegen können, sonst sieht es doof aus,wie im Zirkus einmal gesehen).

Gegen diese Erklärung spricht, daß in dem Tisch gar keinPlatz ist, um sich zu verstecken! Ich vermute, daß durch Spiegelder Hohlraum verdeckt wird - die Spiegelposition ist mir ein Rätsel.Aufgefallen ist mir, daß alle Kästen immer eines gemeinsam hatten:Eine dreieckige Platte ca. 10cm über dem Boden, wobei die Spitze desDreiecks immer zur Mitte zeigt (d.h. da wo "gesägt" wird).

Eine erste Erklärung kam vom Leser N.N.
Er hatte eine vor längerer Zeit eine Sendung gesehen, in der ProminenteZirkus machten. Es gab auch einen Trick mit einer zersägten Jungfrau,der jedoch schlecht ausgeführt wurde: Der Deckel hob sich nach demVerschließen um ca. 5 cm. Dies geschah natürlich dadurch, daßdie Jungfrau ihre Beine an die Brust zog. Warum bleibt dies im Normalfallverborgen ?

Die richtige Erklärung steht in ."Breitbeinig" gilt nicht. Es gibt auch keine zweite Jungfrau.Die Jungfrau zieht die Beine seitlich auf der gleichen Seite an, nämlichauf der den Zuschauern abgewandten Seite, spätestens zu dem Zeitpunkt,wo der Kasten gedreht wird, und die Füße für den Zuschauernicht sichtbar sind. Die Zuschauerseite kann geöffnet werden, derArm ist natürlich sichtbar. An der Fußseite ist ein StückStoff oder ein falsches Bein zu sehen.

Bleibt noch die Frage, was die beiden dreieckigen Platten sollen: siesind ein Scherz am Zuschauer, um ihn in die Irre zu führen: er sollglauben, etwas würde mit Spiegeln ablaufen.

Vollständigentschlüsselte Zaubertricks